Mit der Ausschaltung des Parlaments begann im März 1933 die Zerstörung der demokratischen Ersten österreichischen Republik. Die Errichtung eines autoritären Staates mit faschistischem Zuschnitt verlief vorerst weder laut noch kämpferisch. Unter dem Anschein der Legalität schaltete die Regierung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß zwischen März 1933 und Februar 1934 schrittweise mittels Notverordnungen und unter permanentem Verfassungsbruch die Demokratie aus. „In Ruhe und Ordnung“ wurden so Parlamentarismus, Sozialstaat, Grund- und Freiheitsrechte, Verfassung und das Rote Wien ausgehebelt. Den Endpunkt bildete der Bürgerkrieg im Februar 1934. Wie eine übermächtige Exekutive die politische Opposition mit administrativen Mitteln, staatlicher und letztlich auch Waffengewalt ganz ausschalten kann, zeigt dieses knappe Jahr als durchaus aktuelles Lehrstück.
Ausstellungskuratoren
Bernhard Hachleitner und Werner Michael Schwarz
Grafik
Tom Koch
Umsetzung Wienbibliothek im Rathaus
Alexandra Egger und Theresa Steinwendtner
Technische Umsetzung
Kay Heiligenhaus, Elmar Perkuhn, Olli Powroznik und Andreas Schlüter (semantics Kommunikationsmanagement GmbH)