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Forschung & Partizipation

Rechtsakten Karl Kraus

Die erstmalige Erarbeitung einer digitalen Edition der Rechtsakten von Karl Kraus, die über 200 Fälle aus 15 Jahren (1922–1936) dokumentieren, ist ein Forschungsdesiderat, das zu neuen Erkenntnismöglichkeiten für Benutzerinnen und Benutzer aus unterschiedlichen Disziplinen führt.

Originalmappe der Kanzlei Oskar Samek. ZPH 1545, Wienbibliothek im Rathaus

Projektinfos

Projekttitel: Intertextuality in the Legal Papers of Karl Kraus – A Scholarly Digital Edition (FWF-Titel) | Rechtsakten Karl Kraus

Dauer: September 2018 bis April 2022

Projektleitung: Katharina Prager

Projektteam: Isabel Langkabel, Johannes Knüchel, Laura Untner, Andrea Ortner, Barbara Krautgartner, Peter Andorfer, Vanessa Hannesschläger, Ingo Börner

Fördergeber*innen: FWF

Projektpartner*innen: Ludwig Boltzmann Institute for Digital History (LBIDH), Austrian Centre for Digital Humanities / Österreichische Akademie der Wissenschaften (ACDH), Wienbibliothek im Rathaus

Projektbeschreibung

Das Projekt widmet sich mit Karl Kraus (1874–1936) einem wesentlichen Vertreter der kritischen Moderne. Obwohl das Rechtssystem für den Schriftsteller und Publizisten von zentraler Bedeutung war, sind die Handakten seines Rechtsanwalts Oskar Samek nahezu unerforscht. Sie dokumentieren über 200 Fälle aus 15 Jahren (1922–1936) und befinden sich im Karl Kraus-Archiv der Wienbibliothek. Die erstmalige Erarbeitung einer digitalen Edition der Rechtsakten ist ein Forschungsdesiderat, das zu neuen Erkenntnismöglichkeiten für Benutzerinnen und Benutzer aus unterschiedlichen Disziplinen führt. Darüber hinaus ergänzt es das Korpus bereits digital zur Verfügung stehender Schriften von Karl Kraus.

Das Projekt setzt sich – aufbauend auf Karl Kraus Online – aus zwei Teilen zusammen. Im zentralen ersten Teil werden die Rechtsakten digitalisiert und im Volltext transkribiert. Dabei wird auch die vorgängige Edition von Hermann Böhm digitalisiert und als Lesefassung den Originaldokumenten beigestellt. Der Fokus liegt in einem zweiten Schritt auf der Auszeichnung des Textes und besonders der direkten Zitate. Das Zitatverfahren ist wesentlich für Karl Kraus und seine Form der Satire, doch eine Analyse, welchen Strategien es in den Rechtsakten folgt, wurde bislang noch nicht vorgenommen. Für die Untersuchung steht die Forschungsfrage im Zentrum, wie die Zitatverfahren und -strategien konkret aussahen. Wer spricht darin, wer wird auf welche Weise zum Zeugen aufgerufen, und in welchem Kontext stehen die Zitate? Wie verhalten sie sich zu Zitaten in den anderen Texten von Kraus, und sind im Laufe der für Österreich politisch bewegten 15 Jahre, über die sich die Rechtsakten erstrecken, Veränderungen bemerkbar?

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.

Kontakt

Wienbibliothek im Rathaus
Forschung und Partizipation, Wien Geschichte Wiki
Mag.a Dr.in Dr.in Katharina Prager (Leitung)
katharina.prager@wienbibliothek.at