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Forschung & Partizipation

Magda von Hattingberg und Rainer Maria Rilke am Vorabend des Ersten Weltkrieges

Eine Forschungsreise in die Wienbibliothek soll gezielt dazu beitragen, Magda von Hattingberg, die oft nur im Zusammenhang mit Rainer Maria Rilke genannt wird, als unabhängige Person, Künstlerin und Gesprächspartnerin darzustellen.

Porträt von Magda von Hattingberg, geb. Richling. Wienbibliothek im Rathaus, ZPH-663

Projektinfos

Projekttitel: Rilke und Kassner im Dialog mit Buddha und der indischen Philosophie

Dauer: Dezember 2023 bis Februar 2024

Projektteam: Kai Mertens

Fördergeber*innen: Humboldt-Universität zu Berlin (Kurzzeit-Reisestipendium)

Kooperationspartner*innen: Wienbibliothek im Rathaus

Projektbeschreibung

Niemandem hat sich Rilke am Vorabend des Ersten Weltkrieges so sehr geöffnet wie Magda von Hattingberg. Sowohl für den Dichter als auch für die Pianistin steht der Briefwechsel, der im Kriegsjahr 1914 begann, sinnbildlich für die Wende zwischen Hoffnung und Scheitern, Erwartung und Ernüchterung.

Die Erschütterungen des Krieges gingen auch am Leben und Werk der beiden nicht spurlos vorbei. In der Forschung findet dieser Aspekt zumindest bei Rilke zunehmend Berücksichtigung; eine umfassende Untersuchung zu Rilke und dem Ersten Weltkrieg liegt bislang jedoch nicht vor. Deutlich dünner ist die Forschungslage zu Magda von Hattingberg: Als eigenständige Künstlerin wird sie meist nur im Zusammenhang mit dem prominenten Dichter genannt. Die Forschungsreise soll deshalb gezielt dazu beitragen, Magda von Hattingberg als unabhängige Person, Künstlerin und Gesprächspartnerin darzustellen.

Der Fokus des zehntägigen Forschungsaufenthalts in der Wienbibliothek im Rathaus liegt auf der Sichtung des Nachlasses von Magda von Hattingberg. Neben dem bereits vorliegenden Briefwechsel zwischen ihr und Rilke sollen die Archivalien Aufschluss geben über die persönlichen Umstände und Befindlichkeiten während der Kriegsjahre.

Als Rahmen für den Besuch in der Wienbibliothek im Rathaus dient die Anfertigung einer Dissertation, die sich mit der „Indien“-Rezeption Rainer Maria Rilkes und Rudolf Kassners beschäftigt und an der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Betreuung von Herrn Prof. Dr. Andreas Feldtkeller und Herrn Prof. Dr. Mark-Georg Dehrmann angesiedelt ist. Rilkes Interesse an „Indien“ soll nicht nur als kulturelle Alternativerzählung verstanden werden, sondern als kritischer Ausdruck seiner Zeit gegenüber allem, was mit Militarismus, Kolonialismus und Imperialismus zu tun hat.

Kontakt

Kai Mertens
mertens@hu-berlin.de

Wienbibliothek im Rathaus
Forschung und Partizipation, Wien Geschichte Wiki
Mag.a Dr.in Dr.in Katharina Prager (Leitung)
katharina.prager@wienbibliothek.at